Israel-Palästina – Leitgedanken und Thesen

1.2.2022 - Karlsruhe/Speyer/Darmstadt/Düsseldorf/Bielefeld. Unter dem Titel „Israel-Palästina – Leitgedanken und Thesen“ haben die fünf evangelischen Landeskirchen an Rhein und Ruhr (Evangelische Landeskirche in Baden, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, Evangelische Kirche der Pfalz, Evangelische Kirche im Rheinland, Evangelische Kirche von Westfalen) einen gemeinsamen Text veröffentlicht.

GELEITWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie haben vor sich ein Papier mit Leitgedanken und Thesen zu „Israel-Palästina“. Es ist das Ergebnis eines intensiven Konsultationsprozesses zwischen fünf Landeskirchen „an Rhein und Ruhr“ (Evangelische Kirche in Baden, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, Protestantische Kirche der Pfalz, Evangelische Kirche im Rheinland, Evangeli-sche Kirche von Westfalen).

Die ersten Entwürfe entstanden im Frühjahr 2019 in Baden. Sie wurden ausgelöst von einer sich polarisierenden Debatte über den wachsenden Antisemitismus in Deutschland und die Lage in Israel-Palästina, aber auch durch die Frage, wie sich die gastgebenden deutschen Kirchen bei der Vollversammlung des ÖRK 2022 in Karlsruhe im Blick auf dieses Konfliktfeld so einbringen können, dass gute, konstruktive Gespräche (und Be-schlüsse) möglich werden. Die zuständigen Fachabteilungen in den fünf Landeskirchen haben die Texte vielfach bearbeitet, um „jenseits festgefahrener Zuschreibungen und Positionierungen im gesellschaftlichen wie auch im kirchlichen Raum eine so weit wie möglich konsentierte Sprache im Diskurs über eines der schwierigsten Konfliktfelder, das Verhältnis zwischen Israel und Palästina sowie unser Verhältnis zu beiden“ zu fin-den. Außerdem wurden erste informelle Reaktionen aus jüdisch-israelischer, palästinen-sischer, ökumenischer, friedensethischer Perspektive sowie aus dem Bereich der Kon-fliktforschung eingeholt und in der Bearbeitung aufgenommen. Über die Thesen und ihre Begründungen hinaus benennen Kommentare in den Fußnoten einige der neuralgischen Punkte in der Debatte.

Nachdem sich die Kirchenleitungen bzw. Kollegien der fünf beteiligten Kirchen die The-sen inzwischen zu eigen gemacht haben, sind sie nun dem freien Diskurs übergeben. Wir hoffen, dass sie mehr sein können als eine zusätzliche Positionierung im Konfliktfeld; vielleicht eine Orientierungs- und Sprachhilfe in den weiteren Debatten sowohl innerhalb der EKD als auch in den internationalen ökumenischen Beziehungen, durch die etwas von dem versöhnenden und einheitsstiftenden Geist spürbar wird, von dem das Motto der kommenden Weltversammlung spricht.

Wir grüßen Sie herzlich von „Rhein und Ruhr“

Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden
Dr. Dr. h. c. Volker Jung Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Dorothee Wüst Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)
Dr. Thorsten Latzel Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland
Dr. h. c. Annette Kurschus Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen

Im Wortlaut:
Israel-Palästina – Leitgedanken und Thesen

Editorische Anmerkungen

Quelle: Evangelische Kirche im Rheinland.