Internationales Abrahamisches Forum verurteilt deutsches Verbot der Beschneidung

Das Internationale Abrahamische Forum (IAF) ist tief besorgt über das jüngst von einem Kölner Gericht gefällte Verbot der Beschneidung.

In Übereinstimmung mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sind wir fest davon überzeugt, dass alle Menschen das Recht haben, ihre Kinder gemäß ihrem religiösen Glauben und ihrer religiösen Praxis zu erziehen. Pfarrer Dick Pruiksma (Generalsekretär) betonte: "Die Beschneidung ist ein elementarer Bestandteil der jüdischen, ost-christlichen und muslimischen Traditionen – und dies bereits seit Tausenden von Jahren".

Scheich Ghassan Manasra (Ko-Vorsitzender) bemerkte, dass eine "Kriminalisierung außerordentlich negative Auswirkungen auf die muslimischen und jüdischen Gemeinden in Deutschland haben werden und es ihnen unmöglich macht, ihre religiöse und kulturelle Identität zu bewahren". Rabbiner Ehud Bandel (Vorsitzender) unterstrich, "derartige Gesetze führen lediglich dazu, dass jüdische und muslimische Eltern ihre Kinder an Orten beschneiden lassen, an denen ein solches Verbot nicht herrscht oder aber sie sich genötigt sehen, ihre Heimat zu verlassen". Das IAF glaubt, dass dieses Gesetz letztlich signalisiert, Juden und Muslime seien nicht mehr erwünscht, wo ein solches Verbot herrscht.

Editorische Anmerkungen

*Das Internationale Abrahamische Forum (IAF) ist eine Untergliederung des Internationalen Rates der Christen und Juden (ICCJ), die sich der Förderung jüdisch-christlich-muslimischer Beziehungen widmet.

Siehe auch: Angriff auf jüdisches Leben in Deutschland