Mit der Aufführung der Oper soll vor allem ein Zeichen gesetzt werden "für Toleranz und Auseinandersetzung" und für die Freiheit des Glaubens und gegenseitiges Verständnis, hieß es im Vorfeld der Premiere. Insgesamt werden an der Produktion rund 160 Personen mitwirken. Es wird einen großen Chor geben, ein Bühnenbild, Kostüme, Orchesterbegleitung sowie namhafte Solisten. Schnyder will nach eigenen Worten mit einer Klangwelt zwischen Klassik, Jazz und Global Musik "europäische Konzertmusik mit musikalischen Traditionen des Vorderen Orients verbrüdern." Dazu wird er auch orientalische Instrumente wie etwaq Oud und Nay-Flöte einsetzen.
Musikalisch erwartet das Publikum eine Mischung aus französischem Expressionismus, symphonischer Musik des frühen 20. Jahrhunderts, Arien im Stil von Benjamin Britten und Weltmusik. Schnyder wird selbst bei allen Aufführungen als Saxophonist mitwirken. Die Geschichte erzählt von den Veränderungen im Hause von Abrahams, des Stammvaters Israels und arabischer Völker. Seine ältere Frau Sarah gebiert kein Kind und wird von der ägyptischen Sklavin Hagar verdrängt, die Ismael auf die Welt bringt, den späteren Vater der arabischen Völker. Einige Jahre später wird Sarah als ältere Frau dann doch noch von Abraham schwanger und bringt Isaak auf die Welt, auf den sich bis in die Gegenwart jüdische und christliche Traditionen berufen.
Die Dramatik der Oper gipfelt in dem Gottesgericht, das das von Abraham verlangt, beide Söhne zu opfern. Doch Ismael, der in die Wüste geschickt wird, wird durch einen Wüstensturm gerettet, Isaak von einem Engel. Dass Gott vom Menschen fordert, Kinder zu töten und damit zu opfern, wirkt nach Angaben der Veranstalter in einer Kirche nachhaltiger und erschütternder, als in einem Opernhaus. Auf historische Gewänder wird verzichtet. Dafür sind mehrere Begegnungsabende vorgesehen, in denen sich die Besucher dem Thema Abraham auf unterschiedliche, aber aktuelle Weise nähern sollen. Dabei geht es unter dem Motto "Ohne Sarah keine Abrahamsgeschichte" unter anderem auch um die Rolle der Frau in den drei Weltreligionen.
In Düsseldorf kommt die Oper "Abraham" am 13., 15. und 16. November zur Aufführung, in Bonn am 20., 22. und 23. November.
Tickets sind erhältlich unter der Telefon-Nummer:
0211-82826622
oder unter der Mailadresse:
tickets(at)duesseldorf-festival.de
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