Vorsitzender der Französischen Bischofskonferenz in Auschwitz
Paris - Der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz, der Erzbischof von Bordeaux, Jean-Pierre Ricard, ist nach Auschwitz-Birkenau gereist, um im ehemaligen nationalsozialistischen Vernichtungslager des Beginns der Juden-Deportationen aus Frankreich vor 60 Jahren zu gedenken. Ricard erklärte zu seiner Reise, vor 60 Jahren habe Nazi-Deutschland gewaltsam ein heidnisches Europa erzwingen wollen. Heute sei es nur noch möglich, sich demütig im Schweigen des Gebets der Opfer zu erinnern, die wegen der Zugehörigkeit zu ihrem jüdischen Glauben ausgelöscht worden sind. Rassismus und Antisemitismus seien Sünden gegen den Menschen und gegen seinen Schöpfer, die durch nichts zu rechtfertigen seien. Die Juden-Deportationen aus Frankreich hatten im Sommer 1942 begonnen. Aus dem Lager Drancy fuhren 63 Züge mit verhafteten jüdischen Menschen aus ganz Frankreich in die Vernichtungslager. Frankreichs Bischöfe hatten vor fünf Jahren mit einer Aufsehen erregenden Erklärung der Juden-Deportationen gedacht und um Vergebung gebeten, weil die Kirche erst zu spät ihre Stimme erhoben habe.