Thoma, Clemens M.

Clemens M. Thoma studierte Theologie in St. Augustin bei Bonn und in St. Gabriel bei Wien. 1966 legte er seine Dissertation an der Universität Wien vor in Philosophie (Judaistik und Religionswissenschaft) zum Thema "Auswirkungen der Zerstörung des Zweiten Tempels von Jerusalem." 1967-71 hielt er eine Assistenzprofessur am Institut für Jüdische Studien an der Universität Wien inne und war gleichzeitig Studentenseelsorger. 1971 wurde er als Ordinarius auf den Lehrstuhl für Judaistik und Bibelwissenschaft der Universität Luzern berufen. 1981 gründete er das Institut für jüdisch-christliche Forschung (IJCF) an der Universität Luzern, das bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2000 die Basis seiner vielfältigen Aktivitäten blieb. Ganz im Geiste des interreligiösen Dialogs setzte Clemens Thoma sich dafür ein, dass von Anfang an die Assistenz-Professur des Institutes mit einem jüdischen Gelehrten besetzt wurde. Bis vor kurzem wirkte Clemens Thoma aktiv in der Jüdisch-Römisch-Katholischen Gesprächskommission mit. Seit 1971 ist er als katholischer Priester Angehöriger der Steyler Missionsgesellschaft (SVD). Bald danach, 1976, wurde er Konsultor der "Vatikanischen Kommission für Fragen der kirchlichen Beziehungen zum Judentum und zu den Juden". In der Schweiz berät er die Schweizerische Bischofskonferenz und deren Arbeitsgruppen in Fragen der jüdisch-christlichen Beziehungen. Er ist Verfasser mehrerer Bücher und einer Vielzahl von Schriften. Besondere Verdienste erwarb er sich als Initiator der Theologischen Realenzyklopädie (ab 1977), als Mitbegründer und -Herausgeber der wissenschaftlichen Reihe Judaica et Christiana (ab 1976), als ehemaliger Mitherausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift "Judaica, Zeitschrift für jüdische Studien" und bis heute als Hauptschriftleiter des "Freiburger Rundbrief /Neue Folge, Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung" (seit 1994).