Repräsentanten von Judentum und römisch-katholischer Kirche: Gemeinsam gegen Terror und Antisemitismus

Hochrangige Repräsentanten von Judentum und römisch-katholischer Kirche haben sich in Jerusalem gemeinsam für ein Ende der Gewalt im Heiligen Land ausgesprochen.

Repräsentanten von Judentum und römisch-katholischer Kirche: Gemeinsam gegen Terror und Antisemitismus

Rom-Jerusalem - Hochrangige Repräsentanten von Judentum und römisch-katholischer Kirche haben sich in Jerusalem gemeinsam für ein Ende der Gewalt im Heiligen Land ausgesprochen. "Als religiöse Führer teilen wir den Schmerz und die Sorge aller, die heute im Heiligen Land leiden", heißt es im Abschlusskommunique des 3. offiziellen Treffens von Vertretern des Vatikans und des israelischen Großrabbinats. Die von Oberrabbiner Shear Yashov Cohen und Kardinal Jorge Mejia geleiteten Delegationen verurteilten mit Nachdruck jede Art von Gewalt gegen Schuldlose sowie alle Erscheinungsformen von Antisemitismus. Von jüdischer Seite wurden die jüngsten Äußerungen des Papstes und von Kurienkardinälen gegen den Terror und gegen den Missbrauch des Namens Gottes für Gewalt und Hass ausdrücklich begrüßt. Kardinal Mejia betonte seinerseits im Hinblick auf die Attentate auf Synagogen in Istanbul, Angriffe auf betende Menschen seien "grausam und mit akzeptablen Normen menschlichen Verhaltens völlig unvereinbar".

Bibelstudium als Beitrag zum Frieden

Im Mittelpunkt des dreitägigen Treffens in Jerusalem stand die Bedeutung der Heiligen Schrift für die heutige Gesellschaft. Die Delegierten von Judentum und katholischer Kirche riefen Gemeinden, Schulen und Familien zu gegenseitigem Respekt und Verständnis auf. Die Religionen müssten Gerechtigkeit, Mitmenschlichkeit und Toleranz fördern. Zugleich müsse religiöse Erziehung zu Hoffnung, Solidarität und Harmonie beitragen. Das Studium und die Lehre der gemeinsamen Heiligen Schriften sollte im Dienst von Menschlichkeit, universalem Frieden und Gerechtigkeit stehen. In einem offensichtlich auch auf die islamische Welt gemünzten Punkt des Kommuniques wird "im besonderen an alle Söhne Abrahams" appelliert, "die Waffen von Krieg und Zerstörung" niederzulegen.

Editorische Anmerkungen

kathpress, 05.12.03