"Religions for Peace"-Treffen in Lindau: Abschließende Deklaration mit Forderungen nach mehr Schutz für Arme, Flüchtlinge, Frauen, Jugend und Umwelt sowie religiöse Stätten

Am Freitag, 23.8.2019, endete in Lindau am Bodensee die viertägige Weltversammlung der internationalen Nichtregierungsorganisation "Religions for Peace" (RfP).

Der nach eigenen Angaben größte Zusammenschluß religiöser Gemeinschaften weltweit verabschiedete zum Ende der Versammlung eine Deklaration mit Forderungen nach mehr Schutz für Arme, Flüchtlinge, Frauen, Jugend und Umwelt sowie religiöse Stätten. Ebenso verpflichtete man sich, "als vollwertiger Partner die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen zu unterstützen", sowie insgesamt für eine umfassende Abrüstung einzutreten.

"Es ist höchste Zeit: Wir sind zu sofortigem Handeln aufgerufen", heißt es in der Erklärung. Zehn Prozent der Menschen weltweit lebten in tiefer Armut und 70 Millionen Menschen seien auf der Flucht. Daneben drohe eine neue Aufrüstungsspirale. Die Regenwälder würden abgeholzt, die Meere vergiftet. Die Menschheit erlebe eine "Metakrise".

Die Konferenz war die zehnte ihrer Art und die erste in Deutschland. Unter den rund 900 Teilnehmern befanden sich Vertreter von mehr als einem Dutzend Religionen. Zur neuen "RfP"-Generalsekretärin wurde Azza Karam (50) gewählt. Die gebürtige Ägypterin mit niederländischem Pass, eine Muslimin, folgt als erste Frau in diesem Amt auf den katholischen Theologen William F. Vendley (71). Karam ist Professorin für Religion und Entwicklung an der Vrije Universiteit Amsterdam und arbeitet für die UNO.

Der Wortlaut der Abschlusserklärung ist hier zu finden.