Religionen für biologische Vielfalt

Artenrückgang, Klimawandel – Wir leben in einer Welt dramatischen Wandels. Die Liste der Ursachen für die ökologische Krise unseres Planeten ist lang: Globalisierung, Übernutzung, Umweltverschmutzung…

Unsere Zeit ist bestimmt von grenzenlosem Konsum. Die Marktwirtschaft orientiert sich fast ausschließlich an Wachstumsgesichtspunkten. Was klar ist: Um etwas zu verändern, ist es an der Zeit, dass wir unsere Lebensweise überdenken und nachhaltiger handeln. Gerade auch, weil die Natur mehr als eine bloße Ressource ist: Sie ist ein positiver Bezugspunkt in allen Bereichen des Lebens und Sinnbild für Vielfalt und Schönheit.

Was hat das mit Religion zu tun?

Wir brauchen ein verändertes Verständnis von Natur und Umwelt. Es erfordert, nicht nur an die eigenen Kosten und Nutzen zu denken, sondern Natur als ein unersetzbares Gut zu sehen, welches auch für unsere Nachwelt zu bewahren ist. Die ökologische Krise ist somit auch eine ethische Herausforderung!

Für etwa 80% der Weltbevölkerung spielt Religion eine Rolle in ihrem Leben. Die Integrität der Natur zu achten und zu bewahren ist eine wesentliche Botschaft aller Religionen. In der gemeinsamen Erkenntnis der Religionsgemeinschaften hinsichtlich der Bedeutung des Lebens und der Natur liegt somit ein Schlüssel zu einem nachhaltigeren Umgang mit der Natur.

Interreligiöses Zusammenwirken im Bereich Naturschutz dient darüber hinaus dem besseren Kennenlernen untereinander und dem Frieden miteinander und der Natur.

Das Projekt trägt dazu bei, den Wert von Naturschutz und Umwelt greifbar und konkret umsetzbar zu machen. Deshalb entwickelte das Abrahamische Forum in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz und dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ein mehrjähriges Vorhaben:

  •  Mitte September finden jährlich Religiöse Naturschutztage statt
  • Religionen-und-Naturschutz-Teams (RuN-Teams) gehen in Schulen, Gemeinden und anderen Bildungseinrichtungen und stellen die gemeinsame Aufgabe bei der Erhaltung der Natur dar und erörtern das mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrenden
  • Freiflächen um religiöse Gebäude können wesentlich stärker als bisher als Orte der biologischen Vielfalt genutzt werden
  • Ein Netzwerk „Religionen und Naturschutz“ wurde aufgebaut
  • Feste werden angeregt, um die Natur zu feiern, wie z.B. das Fest des Baumes um den 25. April, das Fest der Bienen um den 20. Mai oder das Arche-Noah-Fest um den 22. Mai.
  • Über das Projekt wird ein Austausch gefördert mit Flyern Plakaten und anderen öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen

Das Projekt beruht auf einer “Gemeinsamen Erklärung” die von Vertretungen von 9 Religionen, dem Naturschutz, der Wissenschaft und staatlichen Stellen unterschrieben wurde.

Editorische Anmerkungen

Quelle: Abrahamisches Forum.