Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und den Landeskirchen initiierte Professur ist deutschlandweit einmalig und soll zum Wintersemester 2019/20 starten. Die Einrichtung ist ein Resultat aus der Beschäftigung der Protestanten mit Antisemitismus in den eigenen Reihen im Zuge der Reformation vor 500 Jahren. Eine Berufungskommission, in der auch eine jüdische Vertreterin sitzt, hat die Suche nach einer geeigneten Person bereits begonnen.
Angesiedelt wird die Stelle am Institut Kirche und Judentum der Theologischen Fakultät, das vom Kirchenhistoriker Christoph Markschies geleitet wird. Inhaltlicher Schwerpunkt liege auf der europäischen Neuzeit. Insbesondere die Wirkung der aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen und Theologien auf das christlich-jüdische Verhältnis soll erforscht werden.
Die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, betonte, die Professur sei ein wichtiges Zeichen angesichts der aktuellen Diskussionen. Antisemitismus sei in einem erschreckenden Maß wieder Thema öffentlicher Auseinandersetzungen geworden, sagte Schwaetzer.

