Neue Internetplattform sagt Intoleranz und religiösem Analphabetismus den Kampf an

Seit dem 1. Juli ist mit religion.ch eine neue Internetplattform online, die mit Sachwissen und Meinungsaustausch gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen wie religiösem Analphabetismus, Intoleranz und Rassismus entgegenwirken will.

religion.ch hat sich zum Ziel gesetzt, der breiten Öffentlichkeit ein lebendiges und vielfältiges Abbild der schweizerischen Religionslandschaft zu präsentieren, die sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert hat. Einerseits haben zugewanderte Religionsgemeinschaften dazu geführt, dass sie pluralistischer geworden ist und durch neue Akteur:innen mitgestaltet wird. Dabei werden künftig insbesondere islamische Traditionen an Gewicht gewinnen.

Andererseits lässt sich gleichzeitig feststellen, dass die Landeskirchen zunehmend Mitglieder – und damit auch an Bedeutung – verlieren. Die Zahl der Konfessionslosen und der religiös distanzierten Menschen wächst stetig, genauso wie die zugewanderten Gemeinschaften. Diese Entwicklungen werden das multireligiöse Zusammenleben in der Schweiz vor grosse Herausforderungen stellen.

Ängste abbauen und Verständnis fördern

«Umso wichtiger ist es, die Bedeutung religiöser Traditionen in breiten Kreisen ins Gespräch zu bringen mit dem Ziel, Ängste abzubauen, Verständnis zu fördern und den Weg zu gegenseitigem Respekt und friedlichem Zusammenarbeiten der Religionsgemeinschaften zu ebnen», erklärt Katja Joho, Geschäftsführerin von IRAS COTIS. Die interreligiöse Arbeitsgemeinschaft ist ein nationales Netzwerk, das sich seit bald 30 Jahren für den Austausch, den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Menschen mit unterschiedlichem religiösem und kulturellem Hintergrund engagiert.

Mit religion.ch soll genau dies bezweckt werden: «Wir möchten stereotypen Vorstellungen von Religion und religiösen Menschen entgegenwirken und zu einem guten und friedlichen Zusammenleben von Menschen mit verschiedenen Weltanschauungen beitragen», sagt Rafaela Estermann, Redaktionsleiterin von religion.ch.

Die Mitgliedschaft in religiösen Gemeinschaften im Allgemeinen ist rückläufig, wobei viele Menschen nach wie vor auf der Suche sind nach religiösen und spirituellen Erfahrungen. Das heisst jedoch nicht, dass nicht viele Vorurteile gegenüber Religion, Spiritualität oder auch spezifischen Religionen wie dem Islam im Umlauf sind. «In der multireliösen Schweiz ist der Bedarf an Sachwissen und direkter Begegnung grösser denn je», da sind sich Joho und Estermann einig.

Multireligiös und multimedial

religion.ch versteht sich als Austauschplattform, in welcher Autor:innen aus dem Netzwerk von IRAS COTIS aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen und vertiefen. Darunter befinden sich nicht nur Vertreter:innen verschiedener Religionsgemeinschaften, sondern auch Religionskritiker und Fachpersonen aus der Wissenschaft.

«Auf religion.ch kommen verschiedenste Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven zu Wort, welche die Diversität innerhalb und unter Religionsgemeinschaften widerspiegeln und letztlich auch die grosse Bandbreite an Themen beleuchten, die irgendwie mit Religion in Verbindung stehen», so Estermann weiter. Mit religion.ch will IRAS COTIS neu auch Menschen erreichen, die nicht in Gemeinschaften organisiert sind. «An Wissen über Religionsgemeinschaften in der Schweiz zu gelangen oder diesen in Texten, Bildern und Filmen zu begegnen, wird mit religion.ch auf eine niederschwellige Art und Weise möglich», so Estermann.

  • Die Internetplattform religion.ch will die Bedeutung religio¨ser Traditionen als Teil unserer Kultur in breiten Kreisen ins Gespra¨ch bringen mit dem Ziel, A¨ngste abzubauen, Versta¨ndnis zu fördern und den Weg zu gegenseitigem Respekt und friedlichem Zusammenarbeiten der Religionsgemeinschaften zu ebnen.
  • religion.ch stellt Sachwissen zur Verfu¨gung, das sich einerseits auf die Einsichten und Erfahrungen der in unserm Land lebenden Religionsgemeinschaften, andererseits auf die Ergebnisse religionswissenschaftlicher Fachstellen stützt.
  • religion.ch zeigt ein lebendiges und informatives Abbild der schweizerischen Religionslandschaft, das von interessierten und engagierten Personen mitgestaltet werden kann.

Das Podium erscheint nächstens auf der Website als Podcast zum Nachhören.

Internet:
religion.ch

Editorische Anmerkungen

Source: kath.ch, Schweiz.