Düsseldorf/Köln/Unna - Das Land Nordrhein-Westfalen weitet nach Angaben von Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) seine finanzielle Unterstützung für die jüdischen Gemeinden im bevölkerungsreichsten Bundesland deutlich aus. Angefangen vom laufenden Jahr hat sich das Land verpflichtet, bis zum Jahr 2028 insgesamt 44 Millionen Euro für Instandsetzungen jüdischer Einrichtungen an Rhein, Ruhr und Weser zu zahlen, erklärte die Ministerin jetzt bei einem Besuch der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.
Im laufenden Jahr zahlt das Land füpr Modernisierungen und Neubauten jüdischer Einrichtungen erstmals zusätzlich zu sonstigen Geldern etwa für die baulich-technischen Sicherungsmaßnahmen an jüdischen Einrichtungdeen drei Millionen Euro. Bis zum Jahr 2018 sollen diese Mittel jährlich um jeweils 200.000 Euro aufgestockt werden. Bei der Einweihung der Düsseldorfer neuen Synagoge am 7. September vor 60 Jahren habe man von Seiten der Jüdischen Gemeinde betont, "wer baut, der bleibt," sagte Scharrenbach.
"So wird es auch in der Zukunft sein", versicherte die Ministerin, die in der schwarz-gelben Koalition in NRW auch für Heimat, Kommunales und Gleichstellung zuständig ist. Die Verbundenheit mit den Menschen jüdischen Glaubens solle "auch weiterhin in den Bauten der Gemeinden sichtbar" sein, so Scharrenbach weiter. Nach ihren Worten können die insgesamt 22 jüdischen Gemeinden in NRW selbst entscheiden, für welche Zwecke sie die zusätzlichen Gelder des Landes einsetzen wollen.
Bislang sei klar, dass das Geld "für alle Belange des jüdischen Lebens in den Gemeinden" eingesetzt werde, erklärte die Ministerin in der Synagoge der mit rund 7.000 Mitgliedern drittgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands in Düsseldorf. Alleine in der Gemeinde Düsseldorf werde das rituelle Bad Mikwa in der Synagoge, die Synagogenfenster, die Kindertageseinrichtung sowie das Altenzentrum umgebaut. Auch in Zukunft solle das Motto gelten: "Mit Weisheit gebaut und mit Verstand behalten", so Scharrenbach.
Die zusätzlichen Finanzmittel des Landes wurden nach ihren Worten im fünften Änderungsvertrag des Landes NRW mit dem Landesverbänden der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, Westfalen-Lippe und dem Landesverband progressiver jüdischer Gemeinden in NRW sowie der Synagogen-Gemeinde Köln vereinbart. "Vieles von dem, was in die Jahre gekommen ist, kann jetzt aufgearbeitet werden und bietet damit eine stabile Basis für die Zukunft", sagte der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Michael Szentei-Heise am Mittwoch.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, Oded Horowitz erklärte, die zur Verfügung gestellten Mittel seien "der noch fehlende Baustein zur Sicherstellung eines lebendigen jüdischen Lebens in Nordhrein-Westfalen. Die Chance, bestehende Einrichtungen zu modernisieren und neue zu errichten, schafft neue Möglichkeiten in der Angekbotsvielfalt für unsere Mitglieder. Derzeit leben rund 28.000 Menschen jüdischen Glaubens in den Gemeinden in NRW.

