Erste Tagung des Internationalen Rates der Christen und Juden (ICCJ) im Baltikum 26.-30. Mai 2002 Riga, Lettland

uf Einladung der im letzten Jahr gegründeten lettischen Organisation für christlich-jüdische Zusammenarbeit hielt der Internationale Rat der Christen und Juden (ICCJ), Dachorganisation von 37 nationalen Mitgliedsorganisationen in 32 Ländern, zum ersten Mal in seiner Geschichte seine Jahrestagung und Generalversammlung vom 26. bis 30. Mai 2002 in Riga, Lettland, ab.

Erste Tagung des Internationalen Rates der Christen und Juden (ICCJ) im Baltikum 26.-30. Mai 2002 Riga, Lettland

Mai 2002 Riga, Lettland. Auf Einladung der im letzten Jahr gegründeten lettischen Organisation für christlich-jüdische Zusammenarbeit hielt der Internationale Rat der Christen und Juden (ICCJ), Dachorganisation von 37 nationalen Mitgliedsorganisationen in 32 Ländern, zum ersten Mal in seiner Geschichte seine Jahrestagung und Generalversammlung vom 26. bis 30. Mai 2002 in Riga, Lettland, ab.

Die Konferenz stand unter dem Thema "Treue zur eigenen Tradition in der Gegenwart des Anderen - Perspektiven des christlich-jüdischen Dialogs in den baltischen Staaten im Licht ihrer jeweiligen Geschichte".

Den Eröffnungsvortrag in der Universität von Riga hielt die lettische Staatspräsidentin, Prof. Dr. Vaira Vike-Freiberga, zum Thema: "Visionen interreligiöser und interkultureller Begegnungen für das Neue Europa".

Die einzelnen Vorträge während der Tagung befassten sich mit Gegenwartsproblemen, wie z.B. Jüdische Erfahrungen im Baltikum; Renaissance der Religionen nach der Ära des Atheismus; Der Bund in der Diskussion - neue christliche und jüdische Zugänge; Interreligiöse Beziehungen nach dem 11. September 2001. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer in den Arbeitsgruppen Themen wie Wahrheit und Versöhnung - Bewältigung einer schmerzvollen Vergangenheit; Eine religiöse Antwort für Flüchtlinge und Heimkehrer; Herausforderungen der Globalisierung für Religion und Gesellschaft.

Besuche der Gedenkstätte in Bikernieki, an der die Teilnehmer Gebete zum Gedächtnis der Opfer des Holocaust sprachen, des ehemaligen jüdischen Gettos, wie auch christlicher Kirchen und der einzigen aktiven Synagoge standen ebenfalls auf dem Konferenzprogramm.

Die Abschlussveranstaltung der Konferenz fand im wiedereröffneten Gemeindezentrum der Rigaer Jüdischen Gemeinde statt. Rabbiner Prof. David Rosen sprach zum Thema Treue zur Tradition - Friedensbemühungen im Nahen Osten. Seiner Rede folgten ausgezeichnete musikalische Darbietungen und Tänze der Kindertanzgruppe der jüdischen Gemeinde. Im Foyer wurde eine Ausstellung über die Geschichte der Juden in Lettland von den Anfängen bis heute gezeigt.

Erfreut nahmen die Teilnehmer die Nachricht von der Gründung der Internationalen Martin Buber-Stiftung auf, die vom Land Hessen mit einem Betrag von Mio 3 ? unterstützt wird. Die Stiftung soll die Weiterführung der interreligiösen Dialogarbeit des ICCJ absichern.Die Generalversammlung dankte dem scheidenden Präsidenten, Rabbiner Prof. David Rosen, der darauf hin zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde, sowie dem Schirmherrn des ICCJ, Sir Sigmund Sternberg.

Folgende Personen wurden für die nächsten zwei Jahre in den Vorstand gewählt: Präsident: Father Prof. Dr John T. Pawlikowski, Catholic Theological Union, Chicago, USA Vizepräsidenten: Mrs Gunnel Borgegård, Director Nordic Ecumenical Council, Uppsala, Schweden; Rabbiner Ehud Bandel, Director Masorti Movement, Jerusalem, Israel. Schatzmeister: Edwin Green, Clive Marks, London, Großbritannien

Mitglieder: Bischof Luis del Castillo, Melo, Uruguay; KS Prof. Dr Michael Czajkowski, Warschau, Polen; Pastor Dick Pruiksma, Vorsitzender des OJEC (niederl. Rat der Christen und Juden), Niederlande; Prof. Dr. Stefan Schreiner, Universität Tübingen, Deutschland; Sr. Margaret Shepherd, Director Council of Christians and Jews, London, Großbritannien.

Der jährliche internationale ICCJ Sir Sigmund Sternberg-Preis ging diesmal zu gleichen Teilen an Prof. Dr. Klaus Schwab vom World Economic Forum und an Jubilee International Movement for Economic and Social Justice (Erlassjahr.de).

Die Interfaith Gold-Medaille Frieden durch Dialog wurde Prof. Dr Michael Czajkowski verliehen.