Eisenach erhält einen Avital Ben-Chorin-Platz

Die Stadt Eisenach wird anlässlich des 100. Geburtstages ihrer 2017 verstorbenen Ehrenbürgerin Avital Ben-Chorin (1923-2017) einen zentralen Platz im Stadtzentrum nach ihr bennen. In Zukunft soll die Esplanade unmittelbar neben dem Markt „Avital-Ben-Chorin-Platz“ heißen.

Mit dem Beschluss des Stadtrates solle auch die traditionsreiche jüdische Vergangenheit im Stadtbild sichtbar gemacht werden. Avital Ben-Chorin wurde am 25. Februar 1923 in Eisenach als Erika Fackenheim geboren. Ihre Eltern und andere Familienangehörige wurden 1944 in Auschwitz ermordet. Sie selbst konnte Deutschland 1936 verlassen.

Ben-Chorin war in Israel als Hebräischlehrerin, Übersetzerin, literarische Sekretärin und Publizistin tätig. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Schalom Ben-Chorin war sie eine Pionierin des deutsch-israelischen Jugendaustauschs, Förderin des christlich-jüdischen Dialogs und Mitgründerin der ersten jüdischen Reformgemeinde in Israel. Mit Schalom Ben-Chorin war sie seit 1943 bis zu dessen Tod 1999 verheiratet. Im Jahr 2012 erhielt sie die Ehrenbürgerwürde der Stadt Eisenach und 2013 das Bundesverdienstkreuz. Ein Teil ihres Nachlasses befindet sich im Stadtarchiv Eisenach.