Dialog-Preis für Rabbiner David Rosen
Jerusalem - Rabbiner David Rosen, Präsident des Internationalen Jüdischen Komitees für den interreligiösen Dialog (IJCIC), ist mit dem Dialog-Preis der Benediktiner im Heiligen Land ausgezeichnet worden. Der Abt der Benediktiner-Abtei Dormitio in Jerusalem, Benedikt Lindemann, betonte, der Preis wolle Rosens Verdienste für den "Trialog", also die Beziehungen zwischen Juden, Christen und Muslimen würdigen.
In seiner Laudatio bezeichnete der Präsident des päpstlichen Komitees für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum, Kurienkardinal Walter Kasper, den Rabbiner als einen offenen Menschen, der für seine Überzeugungen zu kämpfen wisse. Gleichzeitig habe er Rosen als Dialogpartner kennen gelernt, der bereit sei, jede kleine Chance zum Frieden zu entdecken. Zugleich betonte Kasper die gemeinsamen Wurzeln von Juden und Christen im Alten Testament.
Der 1951 in England geborene Rosen ist Präsident des internationalen Komitees, das das Judentum bei Beziehungen mit anderen Weltreligionen repräsentiert. Zudem leitet er beim American Jewish Committee das "Institut für internationale interreligiöse Verständigung". Nach Aufenthalten in Südafrika und Irland lebt Rosen seit 1985 in Israel. Hier war er unter anderem als Professor am Jerusalemer Zentrum für nahöstliche Studien tätig. 1997 wurde er Direktor der Anti-Diffamation League (ADL) in Israel und war in dieser Position mit den Beziehungen zum Vatikan beauftragt. Der Rabbiner ist zudem Mitglied der Delegation des israelischen Großrabbinats beim Heiligen Stuhl.
Päpstliche Ehrung
Auch Papst Benedikt XVI. hat Rabbiner David Rosen für seinen Beitrag zur Versöhnung zwischen Christen und Juden geehrt und ihn mit dem Ritterkreuz des Gregoriusordens ausgezeichnet. Es war die erste Ernennung dieser Art in der Amtszeit des neuen Papstes. Rosen ist der erste orthodoxe Rabbiner, der diese päpstliche Auszeichnung erhält. Bis heute seien nur sechs Juden in aller Welt mit dem Ritterkreuz des Gregoriusordens ausgezeichnet worden.