Barbarischer Anschlag auf zwei Synagogen in Istanbul
ICCJ Pressemitteilung - Im Namen seiner 38 Mitgliedsorganisationen in aller Welt verurteilt der Internationale Rat der Christen und Juden (ICCJ) aufs schärfste den barbarischen Anschlag auf zwei Synagogen in Istanbul, zu einem Zeitpunkt, als sich Mitglieder der jüdischen Gemeinde zum Gebet zusammengefunden hatten und somit Opfer jener verheerenden Explosionen wurden, die auch ihre muslimischen Mitbürger traf, welche ihrem Alltagsgeschäft nachgingen.
Wir hegen tiefstes Mitgefühl für die jüdische Gemeinde und alle muslimischen Familien, deren Angehörige zu Tode kamen oder durch diesen grausamen terroristischen Anschlag schwere Verletzungen erlitten.
Die wachsenden Feindseligkeiten gegenüber Juden sowie die sich mehrenden Anschläge gegen Menschen und Institutionen im Maghreb, in Afrika und im Nahen Osten sollten alle Nationen der Welt wachrütteln und sie von der Notwendigkeit überzeugen, dass alle möglichen Maßnahmen, einschließlich schärfster Verfolgung krimineller Aktivitäten, ergriffen werden müssen, um diesen verabscheuungswürdigen und zerstörerischen Kräften Einhalt zu gebieten.
Die abrahamischen Glaubensgemeinschaften, Muslime, Christen und Juden müssen sich verpflichtet sehen, derartige Angriffe auf die menschliche Gesellschaft, auf die Menschenwürde und auf die Verständigung zwischen den Religionen und Kulturen, einschließlich der Bestrebungen, jenen üblen Terrorakten religiöse Rechtfertigung und Legitimierung zu verleihen, mit aller Kraft abzuwehren und letztlich zu überwinden. Gleichermaßen sollte die Schaffung einer friedlichen Koexistenz in Freiheit und gegenseitigem Respekt als vorrangiges Ziel angestrebt werden.
gez:
Rev. Prof. Dr John T. Pawlikowski, ICCJ-Präsident
Rabbi Ehud Bandel, ICCJ-Vizepräsident
Sr Margaret Shepherd, Vorsitzende des Internationalen Komitees des ICCJ
Prof. Dr Stefan Schreiner, Vorsitzender des Abrahamischen Forums des ICCJ
Rev. Friedhelm Pieper, Generalsekretär des ICCJ
Heppenheim, 17 November 2003