Antisemitismus bekämpfen

Der Pariser Erzbischof, Kardinal Jean-Marie Lustiger, hat die Staaten Europas aufgerufen, bei der Bekämpfung des Antisemitismus dem Beispiel der katholischen Kirche zu folgen.

Antisemitismus Bekämpfen

Kardinal Lustiger empfiehlt das Beispiel der Kirche

Brüssel-Paris. Der Pariser Erzbischof, Kardinal Jean-Marie Lustiger, hat die Staaten Europas aufgerufen, bei der Bekämpfung des Antisemitismus dem Beispiel der katholischen Kirche zu folgen. Eine effektive Bekämpfung des Antisemitismus sei nur möglich, wenn sie mit einer tief gehenden Gewissenserforschung verbunden ist, sagte Lustiger in Brüssel bei der Generalversammlung des World Jewish Congress (WJC).

Lustiger verwies auf die katholische Kirche, die in den vergangenen vier Jahrzehnten einen "beachtlichen Wandel" durchgemacht habe. Durch die Betonung eines gemeinsamen Menschenbildes und die Ausarbeitung gemeinsamer Überlegungen für die moralische Grundlegung Europas seien zwischen Christen und Juden Vertrauen und gegenseitiger Respekt gewachsen.

Der Pariser Erzbischof sagte, Vertreibung und Vernichtung der Juden in Europa hätten einen "irreparablen Verlust" für die nationalen Kulturen in Europa verursacht. Seit einem halben Jahrhundert werde versucht, diesen Verlust auszugleichen. Die Zukunft Europas könne nicht gelingen, ohne den jüdischen Anteil an der Kultur des Kontinents zu berücksichtigen. Nötig sei dafür eine "einzigartige Anstrengung der Buße".

Editorische Anmerkungen

(kathpress, 10.01.2005)