Abraham J. Heschel-Zentrum an der Katholischen Universität Lublin eingeweiht

Das Abraham J. Heschel-Zentrum für katholisch-jüdische Beziehungen - eine neue wissenschaftliche, pädagogische und kulturelle Einrichtung zur Vertiefung der katholisch-jüdischen Beziehungen auf internationaler Ebene - hat am Montag, den 17. Oktober, seine Tätigkeit an der Katholischen Universität Lublin aufgenommen. Wissenschaftliche Forschung, Publikationstätigkeit, Studentenaustausch sowie internationale Symposien, Konferenzen, Debatten und kulturelle Veranstaltungen sind die Hauptaufgaben der Einrichtung.

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, wurde zum Ehrenmitglied des Zentrums ernannt und nahm persönlich an der Veranstaltung teil. In seiner Rede an der Universität betonte Erzbischof Pizzaballa, dass das Heschel-Zentrum für den interreligiösen Dialog, insbesondere den Dialog zwischen der katholischen Kirche und den jüdischen Gemeinden, sehr wichtig sei. "Dieses Zentrum kann ein sehr nützliches und wunderbares Vermächtnis Heschels an unsere Generation sein - eine Generation, die bereit ist zu zeigen, dass Religionen kein Problem sind, sondern Teil der Lösung sein können", fügte er hinzu.

"Die Einweihung des Abraham J. Heschel-Zentrums für katholisch-jüdische Beziehungen an der Katholischen Universität Lublin ist ein historisches Ereignis, und ich bin überzeugt, dass es nicht nur für unsere Universität von Bedeutung ist", betonte der Rektor der Katholischen Universität Lublin, Pfarrer Prof. Miroslaw Kalinowski. "Die Säulen, auf denen die Aktivitäten des Zentrums beruhen, lassen sich in dem Motto zusammenfassen: Gemeinsame Bibel - Gemeinsame Vergangenheit - Gemeinsame Zukunft. Diese Worte beziehen sich auch auf die gemeinsamen biblischen Wurzeln, auf die gemeinsame Geschichte beider Gesellschaften sowie auf die Notwendigkeit einer Zukunft, die auf Dialog und Offenheit für Multikulturalität beruht", sagte der Rektor der Universität Lublin.

Die Tochter des Schirmherrn des Zentrums, Professor Susannah Heschel, die am Dartmouth College in den USA forscht, erinnerte an die wichtigsten Ideen ihres Vaters, darunter auch an die des christlich-jüdischen Dialogs. "Was Sie tun, steht im Einklang mit der Botschaft meines Vaters, einander nicht gleichgültig zu sein", sagte Prof. Heschel.

Der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, betonte seinerseits, dass das Heschel-Zentrum einer Umsetzung der Konzilserklärung "Nostra Aetate" und der von mehreren Päpsten formulierten Lehre der Kirche entspreche. Er erinnerte auch an die Rolle des Schirmherrn der Katholischen Universität Lublin, Papst Johannes Paul II, der ein Vorbild für den katholisch-jüdischen Dialog sei. "Er war der erste Papst, der gemeinsam mit einem Rabbiner für den Frieden betete, der erste Papst, der eine Synagoge betrat und das deutsche Nazi-Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau besuchte. Johannes Paul II. war der erste Papst, der an der Klagemauer betete und Gott um Vergebung und gegenseitige Brüderlichkeit bat."

Während der Zeremonie, die mit der Vorstellung der Ernennungen für den Vorstand des Abraham J. Heschel-Zentrums für katholisch-jüdische Beziehungen an der Katholischen Universität Lublin und einer Rede von Kantor Symcha Keller endete, wurden auch der Ehrenausschuss und der wissenschaftliche Rat des Zentrums der neuen Einrichtung vorgestellt.

Dem wissenschaftlichen Rat und dem Ehrenkomitee gehörten Rabbiner Prof. Abraham Skorka aus Argentinien, Rabbiner David Rosen, Direktor für interreligiöse Beziehungen des American Jewish Committee, Rabbiner Prof. Lawrence H. Schiffman, Professor an der New York University, Prof. Judith Olszowy-Schlanger, Professorin für Hebräische und Jüdische Studien an der Universität Oxford, Prof. Amy-Jill Levine, Spezialistin für neutestamentliche Studien E. Rhodes und Leona B. Carpenter an der Vanderbilt University Divinity School in Nashville; Prof. Glenda Abramson von der Universität Oxford; der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa; Prof. Slawomir Zurek, Direktor des Internationalen Zentrums für das Studium der Geschichte und des kulturellen Erbes der Juden Mittel- und Osteuropas; und Prof. Yagil Limore von der Bar Ilan Universität in Tel Aviv.

Editorische Anmerkungen

Quelle: Saint James Vicariate For Hebrew Speaking Catholics in Israel; aus dem Englischen übersetzt, bearbeitet und leicht gekürzt von Christoph Münz (JCR).