Zwischen Jerusalem und Rom - Dokumentation der gemeinsamen Fachtagung der Deutschen Bischofskonferenz und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz

Dokumentation der gemeinsamen Fachtagung der Deutschen Bischofskonferenz und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) am 3./4. November 2019 in Berlin.

Vorwort

29. April 2020


Erstmals haben die Deutsche Bischofskonferenz und die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) am 3./4. November 2019 eine gemeinsame Fachtagung durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die jüngsten Erklärungen zum 50. Jahrestag der Konzilserklärung Nostra aetate (1965). Die Päpstliche Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum hatte 2015 unter dem Titel „Denn unwiderruflich sind Gnade und Berufung, die Gott gewährt“ (Röm 11,29) Reflexionen zu theologischen Fragestellungen in den katholisch-jüdischen Beziehungen veröffentlicht. 2017 war die Erklärung Zwischen Jerusalem und Rom. Gedanken zu 50 Jahren Nostra aetate erschienen, die die Europäische Rabbinerkonferenz, der Rabbinical Council of America und das Israelische Oberrabbinat gemeinsam unterzeichnet haben. In beiden Erklärungen wird eine Bilanz der jüdisch-katholischen Beziehungen gezogen und werden Empfehlungen für die weitere Entwicklung gegeben.

Die Fachtagung widmete sich im ersten Teil der Genese und den zentralen Aussagen beider Dokumente. Sie wurden von Referenten vorgestellt, die auch an ihrer Entstehung beteiligt waren und dann aus der Sicht des jeweils anderen kommentiert. Im zweiten Teil wurden wiederum aus beiden Perspektiven zwei Fragen erörtert, die den christlich-jüdischen Dialog auch in den kommenden Jahren beschäftigen werden. Dazu gehört zum einen die Frage nach den Zielen und Inhalten des christlich-jüdischen Dialogs und zum anderen die Frage nach der theologischen Bedeutung von Land und Staat Israel.

Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurde bewusst auf 40 Personen begrenzt, 20 Rabbiner und 20 katholische Vertreter, darunter Bischöfe, Theologieprofessoren und diözesane Beauftragte für die Beziehungen zum Judentum. Auf diese Weise kam eine intensive Diskussion zu den verschiedenen Themen zustande. Um auch denen, die nicht an der Fachtagung teilnehmen konnten, zumindest einen Einblick in die Diskussionen zu geben, haben wir uns entschlossen, in der vorliegenden Dokumentation die Referate und Statements zu veröffentlichen. Wir hoffen, dass damit die Impulse der Fachtagung über den Kreis der Teilnehmer hinaus wirksam werden können.

Wir danken allen, die die Tagung vorbereitet haben, den Referentinnen und Referenten für Ihre wertvollen Ausführungen und Gedanken und den Teilnehmern für die angeregte Diskussion. Unser besonderer Dank gilt Frau Dagmar Mensink, deren umsichtige Moderation wesentlich zum Gelingen der Fachtagung beigetragen hat.

Rabbiner Avichai Apel
Vorstand der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD)

Bischof Dr. Ulrich Neymeyr
Vorsitzender der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum der Deutschen Bischofskonferenz

 

INHALT

Rabbiner Arie Folger: Wie hat sich das jüdisch-katholische Verhältnis seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil verändert?
Barbara Schmitz: Anmerkungen zur jüdisch-orthodoxen Erklärung
P. Christian M. Rutishauser SJ: Vatikanische Erklärung „Denn unwiderruflich sind Gnade und Berufung, die Gott gewährt“ (Röm 11,29)
Rabbiner Yehuda Pushkin/Katharina Goldman; Die Vatikanische Erklärung aus jüdischer Sicht
Gregor Maria Hoff: Identität in Beziehung
Rabbiner Avraham Radbil: Welche Ziele verfolgen wir im jüdisch-christlichen Dialog?
Rabbiner Zsolt Balla: Das Land Israel und der Staat Israel im interreligiösen Dialog
Andreas Verhülsdonk: Sind Land und Staat Israel ein Thema im christlich-jüdischen Dialog?

DOWNLOAD:
Zwischen Jerusalem und Rom - Dokumentation (pdf)

Editorische Anmerkungen

Quelle: Deutsche Bischofskonferenz.