Abgrenzungen und ein „Ich-aber-sage-euch“ prägen bekanntlich bereits den Anfang unserer Tradition, verbunden mit dem Anspruch, für einen neuen Bund zu stehen, eine neue Sicht, eine neue Schöpfung, eine neue Zeit und ein neues Gebot, mit einem Neuen Testament, das die bisherigen heiligen Schriften schließlich als „alt“ einordnet.
Etwas bedrängender wird es jedoch, wenn man folgendes beachtet: Besonders gegenüber dem Judentum verband die zunächst jüdische Sekte der „christianoi“, der ersten Christen, mit dem Neuen eine „in der Weltgeschichte einmalige Zurückstufung einer anderen Religion“, wie es Adolf von Harnack, der große liberale Theologe schon vor hundert Jahren formulierte. Die christliche Antwort, was alt und überholt und schließlich nicht existenzberechtigt sei, hatte – wie wir alle wissen -, lang anhaltende Folgen, die im 20. Jahrhundert einen schrecklichen Höhepunkt erfuhren.
Kleinste Akzentsetzungen in der Frühgeschichte des Christentums spielen dabei eine besondere Rolle . Als Beispiel möchte ich die Entscheidung des Apostels Paulus kaum 15 Jahre nach dem Tod eines auffälligen Rabbis namens Jesus aus Nazareth erinnern. Paulus setzte sich gegen alle Gepflogenheiten seiner jüdischen Herkunft in einem heftigen Streit mit der judenchristlichen Gemeinde in Jerusalem dafür ein, die neuen Jesus-Anhänger in den gemischten jüdisch-heidnischen Gemeinden von den Geboten der Tora, besonders der Beschneidung, zu befreien. Damit signalisierte der Mann aus Tarsus -- in aller Unschuld - religionsgeschichtlich eine Zeitenwende: unbeschnittene Heiden sollten in Zukunft vollwertige Mitglieder der neuen Heilsgemeinde werden. Ohne diesen Akzent, wären die Christen vermutlich eine Sekte geblieben.
Die kleine Wendung des Neubekehrten, der den geschichtlichen Jesus nicht kannte und ihm nur in einer Vision als Lebendiger begegnet war, ist freilich nur ein Mosaikstein in einer völlig neuen, folgenreichen geschichtlichen Ausgangslage des 1. Jahrhunderts: Mehr noch ist es die Geschichte des charismatischen Wanderpredigers selbst, der hingerichtet wurde und nicht im Grab blieb, wie erzählt wurde. Das ist sozusagen die christliche Urgeschichte - manche sagen auch „Urmythos“- , der sich in jeder Nacherzählung neu ereignet..
Das Neue war nicht, dass Jesus, den wir nur durch die Brille der ersten drei Evangelien kennen, ein Jude war. Geradezu alt und herkömmlich war es sogar, dass der geschichtlich konkrete Rabbi sich ganz offensichtlich von Anfang an auf den alten Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, auf den „Gott der Väter“ bezog, auf die altehrwürdige Tora, die zusammen mit den Prophetenbüchern und den Psalmen im zeitgenössischen Judentum als Heilige Schriften galten, ohne bereits kanonisiert zu sein.
Wiederum Paulus ist es etwa um das Jahr 54, der uns erklärt, wie man das „Alte“ ohne es als alt und vergangen zu verkleinern, zu verstehen habe: Der alte Wille Gottes wird in Jesus erfüllt und bekräftigt. Die Decke, so Paulus im 2. Brief an die Korinther, die den Blick der Juden auf die Herrlichkeit Gottes verhüllt, wird nur abgenommen, wenn „Israel sich zum Herren bekehrt“ – nur dann seid ihr die „Diener des Neuen Bundes“, sagte er, „ nicht des Buchstabens, sondern des Geistes“ (2.Kor 3,6/16).
Die Ambivalenz des Neuen bei den ersten Christen
Diener eines „Neuen Bundes“: Das war dann doch ein ziemlich klares Plädoyer für ein qualitativ Neues und Paulus scheint die Gefahr einer Ablösung des Neuen vom Alten früh und auch schmerzhaft – er spricht von „großer Traurigkeit und Schmerzen“ - gespürt zu haben, wenn er in seinem Brief an die Römer (9-11) die Heidenchristen vor Überheblichkeit warnt. Um dann einen Satz zu sagen, den die weltweite Christenheit erst knapp 2000 Jahre später nach der Katastrophe der Shoa konsequent zu buchstabieren begann: „Nicht du, Christenheit, trägst die Wurzel, sondern die Wurzel – nämlich das Judentum - trägt dich“(11,19) .
Mag Paulus in seiner radikalen Loslösung vom jüdischen Gesetz eine schreckliche Ahnung ganz zu Beginn des Streites um das Alte und das Neue gehabt haben, so wurde sein Wort von der bleibenden Wurzel und dem ungebrochenen Bund Gottes mit seinem Volk doch bald vergessen. Oder es hielt der geschichtlichen Dynamik der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts nicht stand. Die jungen christlichen Gemeinden, zunächst noch in der Nähe der Synagogen angesiedelt, wurden spätestens seit den 50er Jahren des 1. Jahrhunderts zunehmend von diesen als irregeleitete Konkurrenten betrachtet.
Schließlich gab die Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahre 7o, nach einem letzten Aufbäumen des Judentums gegen die Römer, zu verschiedenen Deutungen Anlass: Entweder konnte das Ende des Tempelkultes mit allem, was an Schriftgelehrtheit dazu gehörte, als Gottes Strafe für die Untreue gegenüber dem Gesetz verstanden werden, wie es Rabbi Ben Azzai und andere formulierten. Oder es war ein Zeichen, dass Gott sich endgültig von Israel abgewandt hatte, wie es die Christen interpretierten. Der Ursprung der folgenreichen Lehre von der göttlichen Züchtigung der Juden findet sich hier, wird von dem Kirchenvater Origenes um 210, dann von Gregor von Nyssa bis in unsere Zeit wirksam so formuliert: „Sie sind Mörder des Herren, Totschläger des Propheten, hasserfüllte Rebellen gegen Gott“ .
Die „christianoi“, die Christen der ersten drei Generationen hatten fraglos Anlass, von etwas Neuem, völlig Neuem zu reden. Allerdings war es im frühen Enthusiasmus wohl schwierig, den Spagat zwischen einem Neuen, das im Alten verborgen war und zugleich von einem Alten, das sich im Neuen enthüllt , auszuhalten. Zumindest bis zum Kirchenvater Augustinus wurde darüber gestritten.[1]
Definitiv findet sich der Begriff des Alten als „Altes Testament“ erst um 180 bei einem Melito von Sardes, als sich langsam ein Kanon der Schriften herausbildete. Es war interessanterweise eine bewusste Abwehrreaktion auf einen christlichen Gnostiker namens Marcion, der dem Gott Israels den ganz anderen christlichen Gott der Liebe entgegenstellen wollte. Marcions Lehre, die den Bruch mit dem „alten Bund“ bedeutet, zwang die frühe Kirche, die heiligen Schriften des Judentums, den Tanach, den christlichen Schriften im Prozess der Kanonbildung voran zu stellen. Es ist faszinierend, wie ohne eine zentrale Steuerungsinstanz, ohne Synoden die jungen christlichen Gemeinden sehr unterschiedliche Schriften aus der Zeit zwischen 40 und 110 zu einer vielfältigen Einheit zusammenführten. Gert Theißen, der Heidelberger Neutestamentler, bezeichnet es als ein „Rätsel“, wie diese Entwicklung ohne Zwang zur Kanonisierung der christlichen Bibel verlief.
Johannes: Das Neue im Bewusstsein der Christen um das Jahr 100
Neben Paulus ist ein weiterer Höhepunkt des Bewusstseins, dass mit Jesus und dem Christusereignis etwas völlig Neues geschehen sei, bei Johannes zu finden. Er, der Evangelist, ist ein Vertreter der späten zweiten Generation, nicht einer der Jünger, auch wenn der Eindruck hergestellt werden soll. Einzigartig und nicht nur sprachlich neu ist schon der bekannte Prolog des Johannes-Evangeliums: Am Anfang war das Wort, der Logos, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort … und das Wort ward Fleisch …. Woher plötzlich diese phantastische Ausweitung der einfachen Botschaft von Jesus, dem Prediger des nahen Gottesreiches? Mag das Datum der Abfassung umstritten sein - es wird zwischen 80 und 130 angesetzt - so ist das Profil des Verfassers doch scharf: Er ist ein Wissender, der über den Präexistenten, der schon uranfänglich der Logos war, Auskunft gibt. Dieser Logos kommt auf die Erde, um am Kreuz zu sterben und wieder erhöht zu werden. Wer ihn sieht, weiß der Evangelist, sieht den Vater (14,9).
Diese Sicht wird als Grundmuster die christliche Verkündigung bis heute prägen: In Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen ist der „Vater“ präsent: Der Vater – eine Metapher, die es verträgt durch andere Bilder ergänzt, ja sogar aufgehoben zu werden: Durch das der Mutter, des tragende Grundes, des Anfangs und Endes, des Ursprungs und Urziels, des Ewigen, Unendlichen, letztlich – in der Mystik - auch das des Unbenennbaren, Namenlosen.
Der Autor des 4. Evangeliums Johannes will das absolut Neue im irdischen und erhöhten Jesus klarer als zuvor in einen erweiterten Rahmen stellen. Bei ihm ist der Irdische bereits der Erhöhte und so spricht er dann auch: Glaubt an Gott und glaubt an mich(14,1), „wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen“(14,6), „ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll“(18,37). Als Höhepunkt eines neuen christlichen Selbstbewusstseins der Urchristenheit am Ende des 1. Jahrhunderts nach Christus verkündet „Johannes“ schließlich jenes so einfach klingende Wort : „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander Liebe habt. Daran sollen sich die Christen erkennen“ (13,34)
Das Neue ist das Alte im neuen Kontext
Das also ist um das Jahr 100 das eigentlich Neue , das in einer neuen jüdischen Sondergemeinschaft in Erscheinung tritt: „Liebet euch!“ War das nun wirklich etwas Neues? Zeigt sich nicht sehr früh bereits in der Geschichte des Lebens, dass – in unserer wissenschaftlichen Sprache ausgedrückt - Kooperation die evolutionäre Korrektur des scheinbar dominanten Konkurrenzprinzips ist? Dass Sorge um den anderen und Egoismus durchaus eine Art dynamisches Gleichgewicht bilden? Neuerdings vertritt der renommierte Primatenforscher Frans de Waal vehement ein tief in der Geschichte verankertes Empathie-Prinzip, ohne dass Zusammenleben nicht gelingen könne. Und nun: Dass ihr euch untereinander liebt – ein neues Gebot ?
Natürlich wusste auch der kluge Verfasser des Johannesevangeliums, dass der vorauslaufenden jüdischen Tradition das Liebesgebot sehr vertraut war. Steht nicht im 3. Buch Mose ganz zentral: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Ich bin der Ewige“. Und falls es „Johannes“ nicht mehr gewusst haben sollte, so können zumindest wir heute wissen, dass es zur Zeit Jesu einen bedeutenden pharisäischen Lehrer, Hillel, gab, der auf die Frage nach der Zusammenfassung der Tora in einem einzigen Gebot ohne Umschweife auf die Liebe zum Nächsten, eben auf Leviticus 19 verwies. Hillel, fast ein Zeitgenosse von Jesus, begründete eine rabbinische Auslegungsschule der Schrift, die bis heute von Juden zitiert und verehrt wird.
Was also ist neu, wenn das als neu Bezeichnete bereits lange vorher vorhanden war? Die Situation war neu – eine instabile Zeitenwende, könnte man sagen. Das johannäische Denken entsteht erkennbar am Ende des ersten Jahrhunderts aus der Erfahrung , gegenüber dem Judentum etwas Neues darzustellen. Die Erwartung eines baldigen Endes, die in der ersten Generation noch sehr stark war, wird schwächer. Dafür wird das Heil, das aus dem Himmel in die Herzen der Menschen gelangt, präsenter. Der johannäische Erhöhte will seine irritierte Gemeinde vorbereiten auf ein Leben ohne den gegenwärtigen Erlöser. Das Heil komme zwar von den Juden (Joh 4,22), erinnert man sich, aber die wahren Anbeter müssten Gott im Geist und der Wahrheit anbeten. Das „neue Gebot der Liebe“ soll die Gemeinde zusammenhalten. Historisch gesehen ist es auch gegen frühe Abgrenzungen gerichtet, die verständlicherweise auch den Christen von den Juden entgegen gebracht werden. Johannes 16 spricht sogar von Verfolgungen durch die Synagogen. Die Juden tun dies nicht – so kann es sich Johannes offensichtlich nur erklären – als Kinder Abrahams, sondern als Kinder des Satans. Die johannäischen Texte lassen sich bis heute unter dem Gesichtspunkt gegenseitiger Abgrenzungen als die judenfeindlichsten der neutestamentlichen Schriften lesen.
Das Johannesevangelium ist in seinem Kern jedoch der erste große Versuch, die zunehmend bedrängendere Grundfrage der urchristlichen Religion selbst zu beantworten, nämlich die : Wie sind Gott, der Eine und Ewige, und der wahre Mensch Jesus zusammen zu denken, ohne dass der prinzipielle Monotheismus der jüdischen Tradition, der Glaube an den Einen, verlassen wird? Johannes gab eine erste Antwort und das scheint religionsgeschichtlich dann auch das wirklich Neue zu sein, weniger die Neuformulierung des Liebesgebotes.
Gerne übersehen wird dabei:
Auch das Judentum selbst musste sich in der gleichen Zeit, in der das Johannesevangelium entstand, völlig neu orientieren. Das begann schon mit rabbinischen Lehrern wie dem bereits erwähnten Rabbi Hillel. Auch er vertrat wie dann Jesus eine Gnadenreligion, keine Gesetzesreligion, was man dem Judentum gerne bis heute unterstellt. Aber erst der fundamentale Einbruch, den die völlige Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70 mit der Beendigung des Tempelkultes, der Entmachtung der Tempelaristokratie und dem Untergang der Gruppe der Sadduzäer darstellt, verlangte nach einem radikalen Neuanfang. Den schaffte das von den Christen gern verachtete pharisäische Judentum, das sich nun allein auf die heiligen Schriften, die Tora und die Propheten bezog und ebenfalls auffallend kreativ weiter entwickelte.
Es ist schwer gegen das abendländisch-christliche Vorurteil anzukommen, das Judentum sei mit der Zerstörung seines Heiligtums quasi zum Stillstand gekommen und wirke bestenfalls nur noch als Aberglaube –„superstitio“ – weiter. Nein, seit der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts gab es zwei neue Entwicklungsstränge aus dem alten Israel: Das jüdische Christentum und das rabbinische Judentum. Es war Jochanan ben Sakkai, der nach der Katastrophe des Jahres 70 in Jawne zum Fortbestand des Judentums ein Lehrhaus gründete, dem bald überall entsprechende Gründungen folgten, so auch in Babylon und seit der Mitte des 2.Jahrhundert auch wieder in Jerusalem. An die Stelle des kultischen Tempels traten also nun geistige Zentren, Lehrhäuser. Das Rezept zum Neustart und Überleben des Judentum war die Herausbildung einer Heiligen Schrift, des Tanach, die sehr eng mit der Bildung auch des christlichen Kanons verbunden ist. [2]
Zuletzt eine unvermeidliche Frage:
Kann uns der Blick zurück auf die Urgeschichte unserer Religion etwas Neues für heute eröffnen? Ich denke: Es ist auch die historische Perspektive, die dem Glauben ein Stück seiner Anschluss- und Gesprächsfähigkeit zurück geben kann. Zunächst die unvermeidliche Einsicht, dass Neuanfänge und Übernahmen von anderen zum Wesen jeder lebendigen Religion gehören, dass Neuanfänge aber auch durch Abgrenzungen unerwartet gefährliche Folgen haben können.
Sodann: Auch der Glaube an das, was uns trägt - der Gottesglaube -, hat und ist im strengen Sinn Geschichte, schafft in und durch Krisen qualitativ Neues, ist also geworden, lebendiger Glaube.
Das heißt auch: Religionen sind Überlebensstrategien. Das erklärt uns die Soziobiologie nachdrücklich – und mit Recht. Aber Religionen signalisieren im komplexen Prozess der kulturellen Evolution zusätzlich ein Mehr, ein Darüber-hinaus: Sie beanspruchen, ein Letztes im Vorletzten zu erinnern, zu feiern und zu repräsentieren. Für den 4. Evangelisten ist die Christusgeschichte der unbedingte Zeitsprung, etwas prinzipiell Neues und Letztes, jenes fundamentale „Darüber-hinaus“ bereits im Irdischen.
Rudolf Bultmann, der große Lehrer eines dem Denken der Aufklärung verpflichteten Glaubens, wollte diese Art mythologischer Rede „existential“, wie er sagte, deuten, das heißt dicht an Grunderfahrungen des Menschen wie Angst und Sorge und Hoffnung. Theologie wird damit zur Anthropologie, die Rede von Gott zur Rede vom Menschen. Ist das genug, wurde kritisch gefragt - und blieb letztlich unbeantwortet? Und heute fragen wir im Kontext einer evolutionären Sicht zusätzlich, ob und wie sich ein statisches Weltbild in eine prozessorientierte Weltsicht transformieren lässt.
Etwa: Könnte das uns fremd gewordene johannäische „Oben“, das „Im-Himmel“ nicht als bildlicher, metaphorischer Hinweis auf das Transitorische, das einzigartige Unterwegssein des Menschen zwischen Geburt und Tod gedeutet werden? Für sein Dazwischen-sein zwischen Natur und einem unbestreitbaren „Mehr als Natur“, das wir noch nicht kennen? Für seinen offenen Horizont, der die jeweils größere Umgebung überschreitet, „transzendiert“? Für sein „rätselhaftes Ich“, das sich im Konkreten nicht lokalisieren lässt, obwohl es real erlebt wird? All das sind Fragen, über die man eigentlich streiten muss.
Ist das nun genug zum Leben? Ich kann es nur für mich beantworten: Es ist der lebenslange Prozess des Lernens und auch Umdenkens, der zu einem Glauben führt, der sich dem Wissen, dem historischen und naturwissenschaftlichen, nicht mehr kopflos entziehen will; zu einem Glauben, der zugleich weiß und darauf vertraut, dass es in und unter allen Abgründen des Lebens einen tragenden Grund und ein „Darüber-hinaus“ gibt; der die besondere Sprache der alten biblischen Texte mit Bewunderung und Respekt liest und liebt und sie zugleich für sich neu zu übersetzen versucht.
Amen.